Haus­halts­gif­te ein­at­men

Wohn­gif­te in der Raumluft

Rund Zwei­drit­tel der Lebens­zeit ver­bringt der Durch­schnitts­bür­ger Zuhau­se. Vie­le neh­men unbe­wusst gesund­heit­li­che Bela­stun­gen durch Umwelt­gif­te durch die Luft auf – bis die kör­per­li­che Tole­ranz­gren­ze erreicht ist.  

01.

Schim­mel & Asbest

Sta­ti­stisch gese­hen hat jede 5. Woh­nung in Deutsch­land Schim­mel­be­fall. Asbest das ehe­mals zur Iso­lie­rung im Haus­bau ver­wen­det wur­de fin­det sich noch in Alt­bau­ten. 

Wie gefähr­lich ist Schim­mel im Haus? Schim­mel­pil­ze kön­nen gesund­heits­ge­fähr­dend sein, wenn die Spo­ren ein­ge­at­met wer­den. Grund­sätz­lich kön­nen alle For­men von Schim­mel­pil­zen all­er­gi­sche Reak­tio­nen her­vor­ru­fen, wie zum Bei­spiel Heu­schnup­fen (lau­fen­de Nase, Augen­rei­zung, Nie­sen).

Rei­zun­gen der Atem­we­ge kön­nen zu chro­ni­scher Bron­chi­tis oder Asth­ma füh­ren. Schim­mel­pil­ze sind beson­ders gefähr­lich für Men­schen mit geschwäch­tem Immun­sy­stem, da sie Infek­tio­nen ver­ur­sa­chen kön­nen.

Bei Asbest genügt eine kurz­fri­sti­ge Expo­si­ti­on gegen­über­Asbest­fa­sern um ernst­haf­te gesund­heit­li­che Pro­ble­me ver­ur­sa­chen. Die häu­fig­sten sekun­dä­ren Asbest­er­kran­kun­gen sind Asbe­sto­se (soge­nann­te Lun­gen­as­be­sto­se), Krebs (z. B. Lun­gen­krebs), pleu­ra­le und peri­to­nea­le Mali­gno­me usw.

Haushaltsgift und Wohngift Schimmel & Asbest

02.

Form­alde­hyd

Der deut­sche Richt­wert für Form­alde­hyd in der Raumluft beträgt 125 µg/m³ (ent­spricht 0,1 ppm). In Öster­reich liegt der Richt­wert bei 100 µg/m3, die Kurz­zeit­be­la­stung liegt jedoch nur bei 10 µg/Jahr.

Form­alde­hyd ist eine gif­ti­ge Sub­stanz, die bei der Her­stel­lung von Span­plat­ten und ande­ren Sperr­holz­ma­te­ria­li­en ver­wen­det wird. Form­alde­hyd kann als Flucht­gas die Luft in geschlos­se­nen Räu­men bela­sten. Auch beim Rau­chen oder Räu­chern wird Form­alde­hyd frei­ge­setzt.

Hohe Kon­zen­tra­tio­nen in der Luft rei­zen Augen, Nase und Rachen. Beschwer­den wie Kopf­schmer­zen, Müdig­keit und Reiz­bar­keit kön­nen auf­tre­ten. Lang­fri­sti­ge Expo­si­ti­on beein­träch­tigt die Lun­gen­funk­ti­on und erhöht das Risi­ko für chro­ni­sche Atem­wegs­er­kran­kun­gen und Tumo­re. Durch die Wahl form­alde­hyd­frei­er Holz­werk­stof­fe und löse­mit­tel­frei­er Far­ben, Lacke und Rei­ni­gungs­mit­tel kann die Frei­set­zung von Schad­stof­fen ver­mie­den wer­den.

Haushaltsgift und Wohngift Formaldehyd

03.

Pyre­thro­ide

Bei ein­ma­li­ger sach­ge­mä­ßer Anwen­dung von Pyre­thro­iden zur Behand­lung von Tep­pi­chen oder  Anwen­dung gegen Tier­flö­he, Läu­se etc. bestehen ledig­lich gerin­ge gesund­heit­li­chen Risi­ken.

Die Auf­nah­me von akut oder chro­nisch hohen Kon­zen­tra­tio­nen durch den Men­schen kann jedoch zu Ver­gif­tungs­er­schei­nun­gen füh­ren. Die Ver­wen­dung von Pyre­thro­iden in elek­tri­schen Haus­halts­ver­damp­fern ist eine Quel­le ver­meid­ba­rer und unnö­ti­ger Bela­stun­gen.

Natür­li­che Chry­san­the­men und syn­the­tisch her­ge­stell­te Pyre­thro­ide sind im Wesent­li­chen Neu­ro­to­xi­ne, die als Ner­ven­gift wir­ken. Aku­te Expo­si­ti­on gegen­über hohen Kon­zen­tra­tio­nen ver­ur­sacht Rei­zun­gen und Rötun­gen der Haut und Schleim­häu­te, Ste­chen und Jucken, Bren­nen in den Augen und Rei­zung der Atem­we­ge. 

Chro­ni­sche Expo­si­ti­on wirkt sich auf das peri­phe­re und zen­tra­le Ner­ven­sy­stem aus, was sich in Emp­fin­dungs­stö­run­gen, Kopf­schmer­zen, Schwin­del, Angst­zu­stän­den, Seh- und Hör­stö­run­gen sowie Stö­run­gen im Magen-Darm-Trakt äußern kann.

Haushaltsgift und Wohngift Pyrethroide

04.

DEHP & PCB

Lang­fri­stig sind DEHP & PCB gesund­heits­schäd­lich und soll­ten mög­lichst nicht im Haushalt/Hausbau ver­wen­det wer­den. 

Neben all den tech­nisch inter­es­san­ten Eigen­schaf­ten haben Weich­ma­cher den Nach­teil der lang­sa­men Rück­ent­la­dung. DEHP (Di-2-(ethylhexyl)-phtalat) fin­det sich durch­aus in Woh­nun­gen, denn dort wer­den immer mehr Boden­be­lä­ge, Fen­ster- und Möbel­pro­fi­le, Decken- und Wand­ele­men­te, Put­ze und Tape­ten ver­wen­det. Bei län­ge­rer Ein­wir­kung von Luft oder Staub sind all­er­gi­sche Reak­tio­nen (Ana­phy­la­xie), Immun­sup­pres­si­on und Aus­wir­kun­gen auf das Zen­tral­ner­ven­sy­stem mög­lich.

Poly­chlo­rier­te Biphe­nyle (PCB) bil­den ein hohes Gesund­heits­ri­si­ko bei dau­er­haf­ter Bela­stung. 

Vor allem die beim Men­schen und im Tier­ver­such nach­ge­wie­se­ne krebs­er­re­gen­de Wir­kung lässt gerin­ge Kon­zen­tra­tio­nen an PCB in unse­rer unmit­tel­ba­ren Umwelt zum Risi­ko wer­den.

Haushaltsgift und Wohngift DEHP & PCB